Gießen und Wachsspritzen

Gießen und Wachsspritzen

Modellvorbereitung
Das Gießen von Gold oder Silber erfordert nicht nur das Schmelzen des Metalls und das Einfüllen in eine Form, sondern vorab viele vorbereitende Arbeitsschritte. Zuerst fertigen unsere Goldschmiede ein Urmodell an, das einige Rahmenbedingungen erfüllen muss, denn nicht jedes Modell ist zum Gießen geeignet.

Es folgt das Anbringen eines Gusskanals und das Einvulkanisieren in einen Block aus Naturkautschukplatten. Aus diesem Block wird das Modell mit einem Skalpell sauber herausgeschnitten - eine Gummiform ist entstanden.

Wachsspritzen und Gießen
In die Gummiform wird Wachs mit einer Temperatur von 72 °C und einem Druck von ca. 0,4 bar eingespritzt.Nach kurzer Zeit kann das Wachsmodell entnommen und an einen Wachsbaum gesetzt werden.

Der fertige Wachsbaum wird in eine Stahlküvette gestellt und in einer Einbettmaschine von flüssiger Einbettmasse umschlossen. Durch Vakuum und Vibration wird wirksam entlüftet, so dass sich keine Luftbläschen bilden können, die später beim Guss eine mangelhafte Oberfläche bewirken würden. Die vorgetrockneten Küvetten werden mit der Öffnung nach unten in einen großen Drehofen gestellt.

Über Nacht werden sie ca. 14 Stunden temperaturgesteuert ausgeschmolzen und bis ca. 730°C ausgebrannt. Zum anschließenden Gießen temperiert man die Küvetten auf ca. 600°C herunter. Anschließend wird das Edelmetall in einem Schmelztiegel der Gießanlage bei einer Temperatur von 950-1050°C geschmolzen. Die Küvette wird aus dem Ofen in die Gießanlage gesetzt. Bei der Vakuumdruckgussanlage wird das flüssige Metall durch Vakuum und Druck in die Küvette gepresst.

Bei der Schleudergussanlage wird es durch Zentrifugalkraft in die Küvette gedrückt. Nach dem Gießvorgang nimmt man die Küvette ab, entfernt die Einbettmasse und hat den fertigen Gussbaum in Gold oder Silber. Anschließend werden die Einzelteile vom Gussbaum abgeschnitten und den Betriebsaufträgen zugeordnet.